Micrograph of Methicillin-Resistant Staphylococcus aureus (MRSA)

Antibiotika Resistenzen durch Umweltverschmutzung

Massive Umweltverschmutzung bei der Produktion von Antibiotika in Pharmafabriken vor allem in China und Indien sind eine bisher wenig beachtete Ursache für die weltweite Ausbreitung von antimikrobiellen Resistenzen (AMR). Dies gefährdet sowohl die Gesundheit der Menschen vor Ort als auch unsere.
Zwar sind der massenweise Einsatz von Antibiotika bei Tieren und im Gesundheitswesen die Hauptfaktoren für AMR in Deutschland, doch die erschreckenden Produktionsbedingungen von Antibiotika geraten zunehmend in den öffentlichen Blick.

Medikamente, die durch unverantwortliche Produktionsbedingungen zur Verbreitung von AMR  beitragen, sollten nicht für den deutschen Markt zugelassen werden. Mehr Kontrollen vor Ort sind notwendig, da bereits genug Beweise für systematische Umweltverschmutzung durch Antibiotikaproduktion vorliegen.

HEJSupport informiert über dieses Thema, damit nationale, regionale und internatinale Initiativen zur Eindämmung von AMR umweltrelevante Ursachen in ihre Arbeit aufnehmen,  entsprechende Kriterien entwickeln und implementieren.

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19 Okt

Medien berichten über AMR durch Umweltverschmutzung

Ein neuer Bericht „Superbugs in der Lieferkette: Wie die Umweltverschmutzung durch Antibiotika-Fabriken in Indien und China die weltweite Zunahme von Arzneimittelresistenz-Infektionen fördert“ von Changing Markets zeigt die ungeheuerliche Verbindung von Pharmaunternehmen, die durch die Herstellung von Antibiotika wiederum Antibiotikaresistenzen verursachen, mit deutschen Unternehmen und Krankenkassen.

Bericht auf Tagesschau.de

Bericht der Süddeutschen Zeitung

Bericht Bayerischer Rundfunk

 

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19 Okt

Medien berichten über AMR durch Umweltverschmutzung

Ein neuer Bericht „Superbugs in der Lieferkette: Wie die Umweltverschmutzung durch Antibiotika-Fabriken in Indien und China die weltweite Zunahme von Arzneimittelresistenz-Infektionen fördert“ von Changing Markets zeigt die ungeheuerliche Verbindung von Pharmaunternehmen, die durch die Herstellung von Antibiotika wiederum Antibiotikaresistenzen verursachen, mit deutschen Unternehmen und Krankenkassen.

Bericht auf Tagesschau.de

Bericht der Süddeutschen Zeitung

Bericht Bayerischer Rundfunk

 

16 Sep

Neuer Bericht: Arzneimittelresistenz durch die Hintertür – Wie die Pharmaindustrie die Verbreitung von AMR fördert

Eine Koalition aus NGOs (Changing Markets, European Public Health Alliance, Alliance to save our Antibiotics und Health Action International) hat nun einen wegweisenden dieser Bericht über die katastrophalen Produktionsbedingungen von Antibiotika in China und Indien veröffentlicht.

Massive Umweltverschmutzung bei der Produktion von Antibiotika in Pharmafabriken in China und Indien sind eine maßgebliche Ursache für die weltweite Ausbreitung von antimikrobiellen Resistenzen (AMR). Ein neuer Bericht zeigt, dass nicht nur, wie bisher angenommen, der Überkonsum und Missbrauch von Antibiotika in Humanmedizin und Massentierhaltung zur Ausbreitung von AMR führen, sondern auch die skandalöse Umweltverschmutzung in der Produktionskette.

Massenhaft verschmutzen Pharmafirmen in China und Indien, wo der Löwenanteil aller Antibiotika für den Weltmarkt produziert wird, Flüsse und Seen mit antibiotikahaltigem Abfall aus den Fabriken. Der Bericht, der die Arzneimittelbelastung in Ländern wie China, Indien, Bangladesch und Pakistan untersucht, beschreibt die “ernsten Gefahren für die Umwelt”, die durch die Verlagerung der Pharma-Produktion in Niedriglohnländer entstehen. Umweltschutzgesetze werden nicht eingehalten und Abwässer unbehandelt ins hauseigene Abwassersystem entsorgt und setzen so Mensch und Tier u.a. über Wasser und landwirtschaftliche Produkte arzneimittelresistenten Mikroben aus. Messungen haben ergeben, dass rund um die Pharma-Produktionsanlagen im indischen Hyderabad die pro Tag freigesetzte geschätzte Gesamtmenge von Ciprofloxacin, einem Breitband-Antibiotikum, 44 Kilogramm betrug, was dem schwedischen Gesamtkonsum über fünf Tage entspricht.

Die Abfälle bieten den perfekten Nährboden für die Entstehung arzneimittelresistenter Bakterien, da Bakterien in dieser Umgebung genetisches Material teilen oder auszutauschen können. Antibiotika-Rückstände in der Umwelt tragen so zur Verbreitung resistenter Keime bei und können harmlose Umweltbakterien in Resistenzträger verwandeln. Dies gefährdet sowohl die Gesundheit der Menschen vor Ort als auch unsere. Denn durch die Globalisierung und unserer Mobilität werden diese Bakterien schnell in alle Welt getragen, was die Zunahme von AMR fördert.

Bisher gibt es kaum Informationen über diese bis dato vernachlässigte Ursache von AMR. Das holt der Bericht „Arzneimittelresistenz durch die Hintertür: Wie die Pharmazeutische Industrie die Entwicklung von Superbugs durch Umweltverschmutzung in ihren eigenen Lieferketten schürt“ nun nach.

Download Bericht

07 Sep

Offener Brief an Landwirtschaftsminister Schmidt

Gemeinsam mit anderen NGOs weist HEJ-Support in einem Offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt (CSU) auf die steigenden Gefahren des Einsatzes von Reserve-Antibiotika in der Massentierhaltung hin.

Anlass des Schreibens von Coordination gegen BAYER-Gefahren, PAN Germany,  Ärzte gegen Massentierhaltung, Germanwatch, Tierärzte gegen verantwortbare Landwirtschaft und HEJSupport ist eine Veröffentlichung des Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), das irreführende Angaben zum Verbrauch von Antibiotika in der Veterinärmedizin enthält. Das BLV versucht einen Erfolg zu vermelden, in dem es auf die rückläufige Gesamttonnage der Antibiotika für Veterinärzwecke verweist. Dies ist jedoch voreilig, da schlichte Mengenangaben aufgrund des höheren Effektivitätsgrads neuerer Pharmazeutika keinen Rückschluss auf einen verantwortungsvolleren Umgang mit Antibiotika zulassen. Darüber hinaus macht der Bericht nicht die schwerwiegenden Folgen des Verbrauchsanstiegs von Reserve-Antibiotika in der Veterinärmedizin deutlich, die für die Behandlung beim Menschen gegen resistente Keime zurückgehalten werden.

Auf Grundlage dessen fordern HEJSupport und die weiteren Unterzeichner unter anderem die Einführung der „Defined Daily Doses“ als Erfassungskriterium für den Verbrauch von Antibiotika, wie auch die Verbannung von Reserve-Antibiotika aus Intensivtierhaltungen.

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